Tipps zur Wintervogelfütterung

Vögel füttern - darf, soll, kann man?

Foto: NABU/CEWE/Fotograf*in
Foto: NABU/CEWE/Fotograf*in

Die Fütterung von Vögeln trägt nicht zum Schutz gefährdeter Vogelarten bei.

 

Wenn es richtig gemacht wird, ist die Vogelfütterung in den Wintermonaten ein Naturerlebnis, da man die Tiere aus nächster Nähe beobachten kann. Für Erwachsende und besonders Kinder und Jugendliche kann durch die Vogelbeobachtung Artenkenntnis vermittelt werden und die Natur vor der Haustür erlebt werden.

 

Auf jeden Fall sind jedoch umfassendere Maßnahmen dringend nötig, um den Rückgang gefährdeter Vogelarten stoppen zu können. Die Förderung der Biodiversität, Artenvielfalt und Wiederherstellung von Ökosystemen, Renaturierung von Flüssen, mehr Strukturen in der Ackerkulturlandschaft, Maßnahmen gegen das Insektensterben,  Agrarumweltprogramme, Maßnahmen zur Pestizidreduktion, die Förderung angepasster Mahdtermine, Schaffen von Lebensräumen wie Brachen sowie Naturwälder mit Totholz usw.

Tipps für die richtige Fütterung:

 

-Zwischen Weichfutterfressern und Körnerfressern unterscheiden:

 

-Weichfutterfresser: fressen in der Natur tierische Kost, feine Sämereien oder Früchte. Reine Weichfutterfresser sind Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Geeignetes Vogelfutter: Haferflocken, Mohn, Kleie, gehackte Nüsse, Rosinen und Obst oder in Fachgeschäften erhältliches Mischfutter in Bodennähe. 

 

-Flexiblere Arten unter den Weichfressern, die „Allesfresser“ wie Meisen, Spechte oder Kleiber können im Winter sowohl Weichfutter als auch Körnerfutter fressen. Geeignetes Vogelfutter: Sonnenblumenkerne, Hanf und Mohn, gehackte Nüsse, Fett-Körner-Mischungen (Meisenknödel, Ringe). Meisenknödel sollten ohne Netz gekauft werden und in einem Spender aufgehängt werden, weil die Vögel in den Netzen hängen bleiben und sich verletzen können.

 

-Zu den Körnerfressern zählen z.B. Finken, Sperlinge und Ammern. Geeignetes Vogelfutter: Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Sämereien aus Futtermischungen. Weizenkörner werden nicht gerne gefressen und bleiben bis zum Schluss liegen.

 

Vorsicht in der Fütterungszeit der Jungvögel von April bis Juli

Während der Aufzucht der Jungvögel von April bis Juli ist zu beachten: Das übliche Wintervogelfutter ist für Jungvögel schädlich, da sie natürlicherweise von Ihren Eltern ausschließlich mit frischen proteinreichen Insekten gefüttert werden. Sie können an dem Wintervogelfutter ersticken oder es nicht verdauen und bekommen Durchfall. 

 

Daher gilt für diese Zeit: kein Fettfutter, keine Erdnüsse (ganz oder als Bruch), keine Sonnenblumenkerne. Stattdessen möglichst kleine (fettarme) Sämereien von heimischen Wildkräutern, Insektenfutter frisch oder aufgetaut und möglichst nicht getrocknet!